• Beschluss des SPD-Unterbezirksvorstand macht Ratsbeschluss pro 2030 wahrscheinlicher
  • Konsens: Essen kann und muss Vorreiterrolle beim Klimaschutz übernehmen.
  • Bürger*inneninitiative plant weitere Gespräche mit der Politik

Essen, 26. April 2020. Der KlimaEntscheid Essen bekommt weitere Verstärkung aus der Politik. Die SPD Essen unterstützt laut dem Beschluss des Unterbezirksvorstands vom 21. April 2021 das Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Damit stehen mittlerweile mehrere Essener Parteien hinter dem KlimaEntscheid Essen. Bereits im Herbst 2020 hatten Die Grünen, Die Linke sowie einzelne Gruppierungen der SPD ihre Unterstützung für die Bürger*inneninitiative und ihre Ziele verkündet.

“Wir wollen nachfolgenden Generationen einen bewohnbaren Planeten hinterlassen, auf dem wir nicht nur die Klimakrise gelöst, sondern auch Armut und Ungleichheit beseitigt, Wohlstand für alle erreicht und eine zukunftsfeste Infrastruktur gesichert haben. Die SPD Essen unterstützt daher im Grundsatz die Ziele des Klimaentscheides Essen mit Blick auf die Erreichung von Klimaneutralität bis zum Jahr 2030”, heißt es in der offiziellen Begründung der SPD Essen.

Die Politik entscheidet: Hochrisiko oder Gestaltungsmöglichkeit?

Die Entscheidung bedeutet nicht nur einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu Klimaneutralität bis 2030, sondern auch einen strategischen Erfolg: In gut zwei Monaten wird der Rat der Stadt Essen entscheiden: Wird Essen bis 2050, 2040 oder 2030 klimaneutral? Die Entscheidungsgrundlage wird derzeit im Auftrag der Verwaltung durch externe Dienstleister erstellt. Doch schon jetzt lässt die wissenschaftliche Faktenlage nur ein Ergebnis zu: “Wollen wir die Erderwärmung nahe 1,5 Grad Celsius begrenzen, bleiben uns laut Wissenschaft keine zehn Jahre. Danach bedeutet Klimaneutralität bis 2050 Hochrisiko, bis 2040 eine Wette auf die Zukunft. Nur 2030 erhält die Chance auf eine Zukunft mit Gestaltungsmöglichkeiten”, sagt Norbert Strauß, Vertretungsberechtigter des KlimaEntscheids Essen. “Die Entscheidung der SPD Essen macht uns zuversichtlich, dass sich die Mehrheit der Ratsmitglieder am 30. Juni 2021 mit Verantwortung, Mut und Gestaltungswillen im Sinne der Menschen und gegen den vermeintlich einfachsten Weg entscheiden wird.”

Essen mit Chance auf internationale Vorreiterrolle beim Klimaschutz

Warum gerade Essen beim Klimaschutz vorangehen sollte, darin sind sich die SPD Essen und die Bürger*inneninitiative einig: “Essen als Heimat namhafter Energiekonzerne muss hier eine besondere Verantwortung für die Minderung der Treibhausgas-Emissionen übernehmen und durch einen ausbalancierten Weg zwischen sozialen und Klimaschutzbelangen eine Vorreiterrolle übernehmen”, so die SPD Essen. 

“Essen als ehemalige Industriestadt würde durch Klimaneutralität bis 2030 international Strahlkraft entwickeln. Wir können Wandel, das haben wir in der Vergangenheit mehrfach bewiesen”, sagt der Sven Borghs, Vertretungsberechtigter des KlimaEntscheid Essen. “Voraussetzung ist aber, dass die Politik das Umfeld für den Umbau gestaltet, in Führung geht und grundlegende Wahrheiten ausspricht. Genau das tut die die SPD Essen mit ihrem Bekenntnis zu Klimaneutralität bis 2030.”

Weiterer Austausch mit der Politik geplant

Bis zum 30. Juni 2021 will der KlimaEntscheid Essen weiter daran arbeiten, die Lobby für Klimaneutralität 2030 im Rat der Stadt Essen zu vergrößern. Als eine Maßnahme plant die Bürger*inneninitiative weitere Gespräche mit der Politik, erste Zusagen liegen bereits vor. “Was passiert, wenn Politik wissenschaftliche Fakten ignoriert, können wir gerade in Echtzeit verfolgen. Bei der Klimakrise können wir jetzt noch rechtzeitig vorsorgen. Die Verantwortung für Versäumnisse kann niemand freiwillig übernehmen wollen”, sagt KlimaEntscheid-Vertretungsberechtigte Petra Boesing.

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Über den KlimaEntscheid Essen

Der KlimaEntscheid Essen ist eine unabhängige, ehrenamtliche Bürger*inneninitiative die sich für den Klimaschutz einsetzt. Mit einem Bürger*innenbegehren will der KlimaEntscheid Essen einen Ratsbeschluss vom 26. August 2020 kassieren, der das Klimaziel 2050 bekräftigt. Diese Entscheidung gleicht einer Absage an das Pariser Abkommen. Das weltweite CO2e-Budget für das 1,5-Grad-Ziel ist bis Ende 2027 ausgeschöpft, sofern wir unseren Verbrauch nicht radikal drosseln. Initiiert wurde der KlimaEntscheid von der Dachorganisation GermanZero, die an einem 1,5-Grad-Gesetzespaket auf Bundesebene arbeitet. Bürger*innenbegehren in deutschen Städten sind Teil der Strategie. Den KlimaStadtPlan des KlimaEntscheids Essen gibt es zum Download auf www.klimaentscheid-essen.de

Pressekontakt: 

Petra Boesing
Mobilnr.: 0151/5436433

Sven Borghs
Mobilnr.: 0177/7978820

Norbert Strauß
Mobilnr.: 0160/91931830

mail@klimaentscheid-essen.de

www.klimaentscheid-essen.de

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