• Klimastadtplan Essen zeigt: hohe CO2e-Einsparung ist machbar und lohnt.
  • Bürgerbegehren gibt Politik Rückendeckung für notwendiges Handeln.
  • Klimaentscheider*innen wollen Debatte über Notwendigkeit und Chancen.

Essen, 17. Juni 2020. Klimaneutralität bis 2030 – dieses Ziel verfolgt der KlimaEntscheid Essen. Denn um die Erderwärmung zu begrenzen, müssen Städte weltweit den CO2e-Ausstoß kurzfristig radikal senken, auch Essen. Während die Politik zögernd agiert, stellte die Bürger*inneninitiative KlimaEntscheid Essen heute ihren Plan für eine lebenswerte Zukunft vor.

Offensichtlicher Bedarf auch in Essen 

Dass wirksamer Klimaschutz mehr Tempo braucht, ist Konsens: Schon heute zerstört der Klimawandel weltweit Lebensräume von Australien bis in die Antarktis. Auch in Essen werden immer mehr Folgen sichtbar. Hitze und Dürre nehmen zu und verursachen Kosten unter anderem für das Bewässern von Straßenbäumen, das Instandhalten von Straßen und Gebäuden oder die Ausstattung mit Klimaanlagen. Doch die Stadt Essen bleibt bislang hinter dem selbst gesteckten Klimaziel zurück, das nach jüngstem IPCC-Bericht zum 1,5-Grad-Ziel nicht ausreicht. Neben einem erneuerten Bekenntnis zum 1,5-Grad-Ziel fehlt ein angemessener Maßnahmen- und Zeitplan.

KlimaEntscheid stärkt Handlungsfähigkeit

Diese Lücke will der KlimaEntscheid Essen schließen. „Per Bürgerbegehren fordern wir einen detaillierten Aktionsplan mit dem Ziel: Klimaneutralität bis 2030“, sagt Norbert Strauß vom KlimaEntscheid Essen. „Damit werden die Menschen zu Klimaentscheider*innen und können den Wandel selbst initiieren. Die Politik bekommt so Rückendeckung für mutige Klimapolitik.“ Die Vorgehensweise passt zum Zeitgeist – laut aktueller Studien empfinden die Menschen in Deutschland den Klimawandel nach wie vor als Bedrohung.

KlimaStadtplan zeigt Machbarkeit und Chancen 

Grundlage für den Aktionsplan liefert der Klimastadtplan, den die Dachinitiative GermanZero mit Politik- und Umweltfachleuten sowie dem KlimaEntscheid Essen entwickelt hat. Die Zusammenstellung benennt das CO2e-Reduktionspotenzial in den Sektoren StromGebäude (Wärme), Verkehr und Industrie und skizziert Maßnahmen wie den Ausbau von Photovoltaik, Anreize für breitflächige Wärmedämmung oder auch Beratungsprogramme und Motivationskampagnen, um Wirtschaft und Bevölkerung in den Umbau einbeziehen. Dazu macht der Klimastadtplan die Potenziale sichtbar: So stehen den Investitionen für die Klimaneutralität jeweils deutlich höhere Klimaschadenskosten bei Nichthandeln gegenüber; zudem würden durch die Klimaneutralität über 35.000 Arbeitsplätze entstehen. 

„Der Klimastadtplan für Essen zeigt, dass Klimaneutralität möglich ist und sich unterm Strich lohnt. Es ist ein strategischer Plan, der im Überblick klarmacht, wo die großen Hebel liegen, was sie kosten und wie viel Personal dafür erforderlich wird“, sagt Petra Boesing, Vertretungsberechtigte des KlimaEntscheids Essen. „Jetzt braucht es politischen Willen und eine klare Entscheidung für die Zukunft in Essen und anderswo. Wir wünschen uns die Bereitschaft für eine offene und faire Debatte über Notwendigkeit und Chancen.“ Der Startschuss für das Bürgerbegehren fällt voraussichtlich im Herbst 2020 nach Kostenschätzung für den Klimaaktionsplan durch die Stadt.

Teil eines großen Ganzen

Mit ihrer Unterschrift entscheiden sich die Menschen beim KlimaEntscheid Essen nicht nur für mehr Klimaschutz vor Ort. Indirekt unterstützen sie auch die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens seitens Deutschlands: Hinter dem KlimaEntscheid Essen steht die Dachinitiative GermanZero, die derzeit ein 1,5-Grad-Gesetzespaket auf Bundesebene erarbeitet. Als Teil der Strategie werden KlimaEntscheide in deutschen Städten das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit zu entschlossener Klimapolitik schärfen und den Druck auf die Politik erhöhen. Neben Essen starten etwa Initiativen in Münster, Konstanz und Berlin.

Der KlimaEntscheid Essen sucht Unterstützer*innen. Wer aktiv dabei sein möchte oder an weiteren Informationen interessiert ist, wendet sich an: info@klimaentscheid-essen.de


Pressekontakt: 

Petra Boesing
Mobilnr.: 0151/5436433
mail@klimaentscheid-essen.de

Wir bemühen uns immer um Erreichbarkeit und zeitnahe Reaktion. Der KlimaEntscheid Essen organisiert sich allerdings komplett aus ehrenamtlichen Kräften. Bitte berücksichtigen Sie, dass es daher zu Verzögerungen kommen kann. 

Wussten Sie schon? Sie als JournalistInnen können Ihren Teil zum Klimaschutz beitragen und ein Teil von #coveringclimate werden. Geben Sie dem Klimaschutz die mediale Aufmerksamkeit, die er verdient. https://www.coveringclimatenow.org